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Berner Oberland erhält Zuschlag für neuen Beruf im Bereich Digitalisierung

04.07.2022

Das gibt es nicht alle Tage: Im Sommer 2023 entsteht in der Schweiz ein neues eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) im Bereich Digitalisierung. Seit Herbst 2020 arbeitet ICT-Berufsbildung Schweiz zusammen mit verschiedenen Vertreter:innen aus der KV- und ICT-Branche an der neuen Berufslehre «Entwickler:in digitales Business EFZ». Ab August können erste Lehrstellen ausgeschrieben werden. Den Zuschlag für den Berufsschulstandort im Kanton Bern hat Thun mit der Wirtschaftsschule Thun erhalten.

Der neu geschaffene Beruf «Entwickler:in digitales Business EFZ» mit Lehrstart im Sommer 2023 soll das Bindeglied zwischen Mensch, Technik und Wirtschaft werden. Seit Herbst 2020 arbeitet ICT-Berufsbildung Schweiz zusammen mit verschiedenen Vertreter:innen aus der KV- und ICT-Branche an der neuen Grundbildung. Nun wird der zukunftsweisende Beruf, den es bisher nur «auf Papier» gab, umgesetzt: Die Bildungsverordnung und der Bildungsplan des Berufes liegen vor, jetzt ist auch bekannt, welches die Berufsschulstandorte in der Schweiz sind. Im Kanton Bern wird der neue Beruf in einem ersten Schritt nur an einer Berufsfachschule ausgebildet: Das Mittelschul- und Berufsbildungsamt (MBA) hat den Zuschlag der Wirtschaftsschule Thun gegeben, die heute in der beruflichen Grundbildung Kaufleute sowie Detailhandelsfachleute und -assistent:innen ausgebildet. Damit besuchen alle angehenden Entwickler:innen digitales Business im Kanton Bern künftig die Wirtschaftsschule Thun (WST). Die WST wird die Berufsschulausbildung in den nächsten Monaten in Zusammenarbeit mit der gibb in Bern aufbauen, die über langjährige Erfahrung in der Ausbildung von ICT-Berufen verfügt.

Vierjährige Lehre mit modularem Aufbau

Beim neuen EFZ handelt es sich um eine vierjährige Lehre, die gute bis sehr gute Sekundarschüler:innen ansprechen soll. Unterrichtet wird der neue Beruf nicht in klassischen Fächern, sondern in Modulen, die flexibel der technologischen Entwicklung angepasst werden können. Dazu gehören Stand heute beispielsweise Module wie «Geschäftsprozesse modellieren», «Ausgewertete Daten visualisieren und kommentieren» oder «Marketingkonzept entwickeln und präsentieren». «Der neue Beruf bewegt sich an der Schnittstelle zwischen KV und Informatik. Im KV arbeitet man in einem System und im Prozess, Entwickler:innen digitales Business arbeiten an einem System und am Prozess», sagt Daniel Gobeli, Rektor der WST. «Der neue Beruf passt somit sehr gut zu unserer Schule.» Nicht zuletzt auch deswegen, weil er mit der Berufsmaturitätsausbildung Fachrichtung Wirtschaft kombiniert werden kann, die an der WST angeboten wird.

Berufsbild «Entwickler:in digitales Business EFZ»: Profis für digitale Lösungen

Dass ein neues EFZ geschaffen wird, geschieht nicht alle Tage. Anstoss für den neuen Beruf gab ursprünglich die Revision des Berufs Informatiker:in. Eine Berufsfeldanalyse von ICT-Berufsbildung Schweiz bei mehr als 450 Teilnehmenden aus verschiedensten Branchen hat gezeigt, dass ein solcher Beruf einem wachsenden Bedürfnis der Wirtschaft im Bereich Digitalisierung entspricht. «Es mangelt heute insbesondere auch an Fachpersonen, die an der Schnittstelle von Wirtschaft und Technik agieren», sagt Thomas Riesen, Präsident der OdA ICT-Berufsbildung Bern. Der neue Beruf decke dieses Bedürfnis genau ab: «Entwickler:innen digitales Business werden die Profis für digitale Lösungen sein. Sie kennen die Digitalisierung von heute und gestalten jene von morgen», so Riesen.

Der Schwerpunkt des neuen Berufs liegt in der Unterstützung von Optimierungen und Neuerungen von Geschäftsprozessen und Daten mit Einbezug von digitalen Technologien. Entwickler:innen digitales Business EFZ sollen in allen möglichen Branchen, welche Digitalisierung betreiben oder initiieren wollen, eingesetzt werden. Angesprochen werden als Lehrbetriebe somit nicht nur Grossunternehmen wie öffentlich-rechtliche Betriebe, Banken oder Versicherungsgesellschaften. «Der Beruf ist gerade auch für kleine und mittelgrosse Unternehmen spannend», betont WST-Rektor Daniel Gobeli: «Entwickler:innen digitales Business können in jedem Unternehmen ausgebildet werden, die sich mit der digitalen Transformation auseinandersetzen wollen.» Mögliche Einsatzgebiete der angehenden Entwickler:innen sind beispielsweise IT, Kommunikation und Marketing, Finanzen/Controlling, Human Resources, Prozessmanagement, Change Management, Customer Experience, Supply Chain Management oder Qualitätssicherung. «Der neue Beruf ist extrem spannend, wir freuen uns sehr darauf», so Gobeli.

Zum neuen EFZ

Weitere Informationen

www.ict-berufsbildung.ch

www.wst.ch/entwicklerin-digitales-business

Auskunft

Daniel Gobeli
Rektor Wirtschaftsschule Thun
daniel.gobeli@wst.ch
+41 79 624 25 28

Peter Lüthi
Projektleiter Einführung «Entwickler:in digitales Business EFZ» Wirtschaftsschule Thun
peter.luethi@wst.ch
+41 79 372 37 71

Thomas Riesen
Präsident ICT-Berufsbildung Bern
thomas.riesen@ict-berufsbildung-bern.ch

Unter https://flic.kr/s/aHBqjzWJdV können Bilder der drei Auskunftspersonen heruntergeladen werden.